miércoles, 11 de mayo de 2016

Taypi Ayca: Geburtsort der Sicuris von Italaque

Boris Bernal Mansilla Nemecio Huanaco Calamani

Taypi Ayca (spanisch für gutmütiges Zentrum) ist ein Dorf, welches sich im Distrikt Italaque in der Gemeinde Mocomoco, Provinz Camacho vom Departamento La Paz befindet und welches einen unbezahlbaren materiellen und immateriellen Schatz als Kulturerbe hält: die Sicuris. Die Sicuri - Imposant, majestätisch, einfach, mystisch und melancholisch zugleich - ist eine perfekte Ergänzung. Die Töne eines jeden der einzelnen Komponenten konvergieren zu einer einzigen Melodie, gegen welche der Mechanismus eines Klavichordes wie ein Kinderspiel scheint. Über die Entstehung der Sicuris, sagt Rigoberto Paredes, gibt es eine alte mündliche-übertragene Legende im Dorf:


"Der Geschichte nach - lange bevor die Spanier in diese Gegend kamen - in einem Ayllu (Dorfgemeinschaft) in Nähe von Huarcamarca, genannt Taypi Ayca, gab es einen alten Mann der auf sein Enkelkind aufpasste. Das Schluchzen des Kindes zerbarst die allgegenwärtigen Stille des Altiplano (Andenhochebene). Die Eltern des Kindes waren zur Farm gegangen um die gefriergetrockneten Kartoffeln zu sammeln, die in einem nahe gelegenen, gefrorenen Pool lagen. Der Morgen war hell und der Boden war weiß, mit einer dünnen Eisschicht bedeckt. "Oh Mann, dieses Baby kann nicht ruhig sein ", - sagte der Alte, während er die Gerste schlug damit die Körner rauskamen. Er näherte sich der Bank, auf der das schreiende Baby lag, und fragte in einer Großvatersstimme: "Was ist los mit dir?" - Und das Baby gab einen Schrei ab laut genug um die Farbe in dem Gesicht des Großvaters von tonfarbend zu violett zu ändern. Der Wind blies stark und so in das Rohr der Gerste, dass es einen süßen Klang machte. Also tat der Alte etwas sehr seltsames. Er nahm verschiedene Gerstenhalme unterschiedlicher Länge und blies durch sie hindurch. Mit einem Mal war das Haus voller weicher, harmonischer Musik. Als das Kind diese Melodie vernahm, hörte es auf zu weinen.

So kam es, dass der alte Mann ohne es zu merken, die Sicu (Panflöte) erfunden hatte. Als die Eltern des Kindes wieder nach Hause kamen, freuten sie sich über die Erfindung des Großvaters. Sie waren zufrieden und lachten über die Idee des Alten, ohne zu wissen, dass er es war der den Anfang der der Sicuris geschaffen hatte. Auch wussten sie nicht, dass sein Sohn das Instrument mithilfe von mehr Schilfstangen und begleitenden Trommelklängen perfektionieren würde. Als das Kind groß wurde, versammelte es seine Freunde um sich herum, um mit ihnen zusammen die verschiedenen Melodien zu komponieren, welche es hin und wieder zu Zeiten der Feierlichkeiten im Dorf spielte, während es auf die Lama Herde seines Vaters aufpasste. Übereinstimmend mit Homero Elias Chavez und anderen Autoren, kann Taypi Ayca heutzutage als das Hauptzentrum der indigenen Musik angesehen werden. Dies ist aufgrund der Tatsache, dass es der Geburtsort der Sicuris ist und der Ort, wo die Meister dieser Musik gefunden werden können.

In prähispanischen Zeiten gehörte Taypi Ayca zur geistigen Gemeinschaft von Kallawaya. Studien verschiedener präkolonialer Kulturen haben gezeigt, dass Musik ein wesentlicher Faktor für die Spiritualität und Rituale der Menschen ist, was auch die Verbindung zwischen den Weisen Naturmedizinern und den Sicuri-Meistern auf dem Gebiet Kallawaya erklärt.

Während der Kolonialzeit, als die administrative und politische Organisation der Inkas angenommen wurde, war Taypi Ayca das Ayllu Taypi (Partialität Huarcas) auf dem Gebiet Italaque und umfasste die Gebiete Morocarca, Chiñaya und Hancohuma. Die Gemeinschaft wurde von Häuptling Francisco Quenallata geführt. Sein Bild ist noch immer in dem Türrahmen der Kirche in Italaque eingraviert zu finden. Dies wurde in dem Pfarrarchiv von Italaque von 1776 registriert. Zu Beginn der Republik, war Taypi Ayca Teil der estancia des Ayllu Collana (Huarcas) des Kantons Italaque, welches die Bereiche Morocarca, Ayca, Chiñaya und Hancohuma umfasste.  Dies wurde im nationalen bolivianischen Archiv in Sucre No. 179 von 1832 festgehalten. Ein Aktenbuch von 1956 beschreibt die Erschaffung der Zone Lliji Lliji und seine spätere Einrichtung als eine Gemeinschaft um 1980. Im selben Jahr wurde auch die Gemeinschaft Phojraka geschaffen. Mit dem Prozess der Beteiligung der Bevölkerung im Jahr 1994 hörten Taypi Ayca und Lliji Lliji auf Teil des Kantons Italaque der Gemeinde Mocomoco zu sein. Als Gemeinden integrierten Morocarca, Chiñaya, Hancohuma und Phojraka die Gemeinde Puerto Acosta, wobei beide Gerichtsbarkeiten Teil der gleichen Provinz Camacho waren.

In diesem Sinne wurde am 21. Januar 2015, durch das staatliche Gesetz Nr. 80, die "Indigene Musik und der Tanz der Sicuris von Taypi Ayca, Italaque, Gemeinde Mocomoco, Provinz Camacho, Departamento La Paz" zum "immateriellen Kulturerbe des Departamento La Paz, und die Gemeinschaft der Taypi Ayca als Geburtsstätte der Sicuris Mallkus von Taypi Ayca - Italaque (mit der Hauptstadt Italaque)" erklärt. Zur gleichen Zeit wurden die Gemeinden und Kommunen der Provinz Eliodoro Camacho des Departamento La Paz als der größte Einfluss für die Erhaltung und als Ausübungsorte von den Sicuris erfasst, wobei die spezifischen Eigenschaften beider Ort respektiert werden.




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